August Boeckh um 1820, Porträt; UB der HU zu Berlin, Porträtsammlung

Eine Erschließung des gesamten handschriftlichen Nachlasses Boeckhs erfolgt an anderer Stelle in unserem Boeckh-Nachlassprojekt.

Die herausragende Bedeutung des Philologen August Boeckh (1785–1867) für Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftspolitik ist heutzutage zwar anerkannt, jedoch wenig erforscht. An der Preußischen Akademie der Wissenschaften bemühte er sich intensiv um wissenschaftlichen Fortschritt, indem er Großprojekte wie das „Corpus Inscriptionum Graecarum“ initiierte. An der Berliner Universität lehrte Boeckh ab 1811 und konnte als Rektor, Dekan der Philosophischen Fakultät und Begründer des äußerst erfolgreichen philologischen Seminars (1812) maßgeblichen Einfluss auf ihre Entwicklung in den ersten 50 Jahren ihres Bestehens ausüben.

In dieser Edition werden bisher unveröffentlichte Dokumente und Briefe der Forschung zugänglich gemacht, die Aufschluss über Boeckhs vielfältige wissenschaftspolitische und -organisatorische Tätigkeiten an der Berliner Universität sowie der Preußischen Akademie der Wissenschaften geben.

Projektverantwortliche: Sabine Seifert

Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit dem von August Boeckh persönlich angefertigten „Katalog meiner Bücher“ und darauf aufbauend mit der Rekonstruktion seiner privaten Bibliothek. Die hier erstmals zugängliche handschriftliche Auflistung führt etwa 6.000 Werke aus Boeckhs Besitz auf und wurde offenbar für den privaten Gebrauch angelegt, handelt es sich doch nicht um eine Auflistung mit kompletten bibliographischen Daten, sondern nur um stichwortartige Bezeichnungen von Titel und Verfasser oder Bearbeiter, einem Verlag bzw. Verlagsort oder eine auf die jeweilige Auflage hindeutende Zahl.

Die umfangreiche Büchersammlung Boeckhs, die nach seinem Tod in die Bibliothek der Königlichen Universität einging, beeindruckt durch ihr Facettenreichtum und enthält neben der erwarteten Vielzahl von Bearbeitungen antiker Autoren auch eine bedeutende Reihe von Werken aus weiteren Fachgebieten, die oft, aber nicht ausschließlich einen altertumskundlichen Ansatz aufweisen.

Die Edition befindet sich noch im Entstehen, weitere Informationen und bibliographische Angaben werden stetig ergänzt.

Projektverantwortliche: Julia Doborosky