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Humboldt-Universität zu Berlin / Universitätsarchiv
Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Universitätsarchivs
Einem hohen Ministerium des Innern, Abtheilung
für den Cultus und öffentlichen Unterricht, beehrt
sich der Unterzeichnete den Jahresbericht über
den Zustand des philologischen Seminars im
verflossenen akademischen Jahre pflichtschuldigst
zu erstatten.
Im Winterhalbeniahre 1815–1816. bestand das
Seminar nach dem Abgange zweier älteren
Mitglieder Dr. Döderlein und Dr. Gerhard
aus folgenden fünf ordentlichen Mitgliedern:
1) Friedrich Osann von Weimar,
2) Moriz Meier von Glogau,
3) Ludwig Bischoff von Dessau,
4) Wilhelm Müller von Dessau,
5) August Schröner aus Pom̄ern, welcher
erst in der Mitte des halben Jahres
aus dem Felde zurückkehrend wieder in
seine Stelle als Mitglied der Anstalt eintrat.
Als außerordentliche Mitglieder nahmen Antheil:
1) Wilhelm August Klütz aus Pom̄ern,
2) Kabath aus Schlesien.
3) Jost aus dem Bernburgischen.
4) Kroll aus Pom̄ern.
5) Halbkart aus Schlesien.
Mit dem Ablauf des Winterhalbeniahres traten
drei der außerordentlichen Mitglieder aus,
nehmlich:
1) Kabath, welcher seiner Schwäche wegen
noch nicht hatte ordentliches Mitglied wer=
den kön̄en, und welcher in das hiesige
Seminarium für gelehrte Schulen aufge=
nom̄en wurde.
2) Jost, der gegenwärtig, soviel dem
Unterzeichneten bekan̄t ist, sich einer
Jüdischen Erziehungs= u Unterrichts=
anstalt widmet.
3) Halbkart, welchem der Director selbst
den Rath gab die Anstalt zu verlassen.
Im Som̄erhalbeniahre 1816. waren sieben ordentliche
Mitglieder, nehmlich außer den fünf oben=
genan̄ten:
6) Wilh. Aug. Klütz aus Pom̄ern, und
7) Carl Müller von Brieg,
und zwei außerordentliche:
1) Kroll aus Pom̄ern, und
2) Kapp aus Franken.
Die Übungen des Seminars wurden wie gewöhnlich
regelmäßig angestellt.
1) Im Auslegen der lateinischen Schriftsteller übte
Hr Prof. Buttman̄ die Mitglieder im ersten halben
Jahre an Juvenals Satiren, im zweiten an Cice=
ros Briefen de natura deorum; der Director
ließ im Wintersemester den Herodot, im Som=
mersemester das 3te Buch des Plato de re=
publica erklären.
2) Folgende Abhandlungen der Mitglieder wurden
in den Abendzusam̄enkünften beurtheilt.
1. Von Osann: De Euripidis et Ennii Hecuba.
2. Von demselben: De Livio Andronico, P. I.
3. Von demselben: De Livio Andronico, P. II.
4. Von Meier: Lectiones aliquot Thu=
cÿdideae.
5. Von demselben: Ad Aristophanis Equi
tes vs. 324. Com̄entatio.
6. Von Bischoff: Observationes in Ovidii
Elegiaea.
7. Von demselben: De spiritu medio in
lingua Graeca.
8. Von Müller aus Dessau: De imitatione
Menandri in Terentii Andria, P. I.
9. Von demselben: De imitatione Menan=
dri in Terentii Andria, P. II.
10. Von Schröner: Observationes criticæ
in aliquot Aeschÿli carmina lÿrica.
11. Von Klütz: De Eumenidibus.
12. Von Müller aus Brieg: De Romano=
rum vetusta et populari poesi.
Unter diesen ist Num. 11. die schwächste, Num. 12.
aber vorzüglich wohlgerathen; aber auch die übrigen,
besonders die von Osann, Meier u Schröner,
zeichnen sich durch Scharfsinn aus, wen̄ auch
die Gabe der Darstellung hier u da noch fehlt.
welche er vom
Verfasser wegen dessen schleuniger Abreise
zu seinen Eltern nicht hat erhalten kön̄en,
Einem hohen Ministerium einzureichen, iedoch
die drei ersten nicht im Original, sondern
eingedruckt in die Dissertation des Verfassers:
Analectorum criticorum scaenicae Ro=
manae poesis reliquios illustrantium
specimen, auf welche demselben von der
philosophischen Facultät hierselbst die Doctor=
würde ertheilt worden ist. Diese Dissertation
ist übrigens nur ein Theil der von demselben
kürzlich herausgegebenen Schrift: Analecta
critica poes. Rom. scæn. rel. illustr.
&c. welche zwar keineswegs denienigen Grad
der Vollendung hat, welche der Unterzeichnete
von den Ken̄tnissen u Fertigkeiten des Verf.
aglaubte erwarten zu können, aber doch viel
Schönes u Wohlgedachtes enthält. Indem der Di=
rector um die Zurücksendung der eingereichten
Schriften ganz gehorsamst bittet, bemerkt er zu=
gleich, daß auch noch drei andere Abhandlun=
gen, de larvis von Kroll, de Somno Deo
von Halbkart, u De poesi Romanorum sub
Augusto von Klütz eingeliefert worden sind, welche aber
zu wenig Werth haben, als daß sie beigelegt
werden könnten.
3) Mündlich wurden folgende Aufgaben behandelt:
1. Inquiretur in Plauti locum, qui legitur
Trinumm. I,2,24-27. et lectiones variae
diiudicuntur.
2. Emendetur epigram̄a Graecum a Visconto
in Catalogo Marmorum Elginianorum Num.
I. editum: [...] &c.
3. Disputetur de loco Persii Sat. III,67.68.
4. Emendetur aut explicetur locus Scauri
de Orthographia p. 2258. Putsch. "Quibus
primum illud respondemus - - hac quoque
in eadem significatione utantur.
5. Illustretur locus Claudiani epigr. 10,
vs. 8.9.
6. In Calpurnii ecloga VII, vs. 69. expli=
centur verba: Ah trepidi quoties nos
descedentis arenae Vidimus in partes.
7. Supplentur et emendetur locus in
Marmore Sandwicensi II, 24-27.
8. Quaeritur de ratione facillima loci
Gelliani I,3. "Quoniam profecto causas
scientiae, corporum varietatis &c. - .
non capiunt," expediendi.
9. Explicandum proponitur fragmentum
legis, cuius mentionem iniecit Lÿsias
c. Theomnest. p. 356. [...], &c.
10. Restituatur Plauti locus in Epidico 3,4.
fin. Is etiam sese sapere memorat:
malleum sapientiorem x x manubrio.
11. Explicetur Demosth. Mid. c.21. p.38.
ed. Spalding: [...]
- - usque ad [...].
12. Illustrentur verba ex Lÿsias or. c.
Agorat. p. 490. [...], et exponantur
variae verbi [...] potestatur, maxime
in foro Attico.
13. Versus Plauti Pseudol. I,2,6-7. in
sua metra restituantur, deque interpre=
tum conatibus in eo loco iudicetur.
14. Expleatur lacuna, qua Sophocl.
Oed. Tÿr. v. 870. Erf. laborat: [...]
&c.
15. Disputetur de Platonis loco, qui in quarto
respublicae libro c.13. ed. Ast. legitur:
[...]
&c.
16. Explicetur, si fieri potest, vel emendetur
Quintilian. I,5,23. aut flexa apice - Nerei=
que.
17. Proponitur Juvenalis Satirae I. vs. 159.
"Et media latum sulcum deducet arena",
aut emendandus aut explicandus.
18. Explicetur vel emendetur Velleii locus II,
26. extr. "Quae tum gloriae famaeque accessio
&c."
19. Dicatur de loco Ciceroniano in Catil.
I, §.2. "Num unum diem - - poena remorata
est?"
20. Quomodo explicandus aut emendandus
locus Bionis Epitaph. Adonid. 60.61. [...]
21. Exponatur Thucÿd. I,2 inde ab initio
usque ad verba [...].
22. Explicentur aut emendentur verba Auso=
niiin epist. XI. "Denique dissorum, quem
Colonomon existimo proprie a philologis
appellatum - - transmitto", et quae statim
sequuntur "Nec de mimo planipedem, nec
de comoedis histrionem."
223. Disputetur de loco Taciti German. c.2.
extr. "Ceterum Germaniae vocabulum recens
&c." usque ad finem capitis.
234. Dicatur de lectione loci Tibull. Eleg.
I,3,12. Rettulit e trinis &c.
245. Explicetur aut emendetur locus Platonis
Tim. p. 77 [...]. [...]
&c. et exponatur, quid de Linda[u]ii
coniecturis [...]
iudicandum sit, comparato imprimis
loco Xenoph. Mem. [...]. I,4,12.
256. Dicatur de loco Xenoph. Rep. Laced.
6,2. [...].
267. Dicatur de loco alio ib. 13,2. .
278. Quid statuendum de [...],
quid de [...] vel [...],
quorum in iu=
diciis Atticis usus? &c.
289. Explicetur aut emendetur locus Sophocl.
Antigon. vs. 772. [...] &c.
2930. Quid censendum de lectione, quam in Platonis
Cratcÿlo p.384. D. Codex Gudianus offert: [...]
&c.
3031. Quis est aptus verborum sensus in Sophocl.
Electr. vs. 214. Erf. [...]?
So wohl im ersten als zweiten halben Jahre be=
bewiesen die ordentlichen Mitglieder der Anstalt
einen regen Eifer für das Studium, und machten
ieder nach Maßgabe seiner früher erworbenen
Ken̄tnisse und seiner Fähigkeiten Fortschritte.
Das Streben dieser Jünglinge anerken̄end
bewilligte daher ein hohes Ministerium
durch das verehrliche Rescript vom 28ten
März d. J. den damahligen fünf ordentlichen
Mitgliedern Schröner, Osann, Meier, Bi=
schoff u Müller iedem auf den Vorschlag
des Directors 30 rl, und außerdem noch
dem schwächern Klütz 20 rl; desgleichen
durch das Rescript vom 15. August d. J.
dem Schröner, Osann, Meier, Bischoff,
Müller von Dessau und Müller von
Brieg iedem 25 rl, u dem Klütz
20 rl. so daß in iedem halben Jahre
von der zu Prämien ausgesetzten Sum̄e
30 rl zurückbehalten wurden, und nun=
mehr, da von Som̄er 1813. noch 50 rl
rückständig sind, im Ganzen die Sum̄e
von 110 rl für zukünftige außerordentliche
Prämien disponibel ist.
Mit dem Schluße dieses Jahres sind aus dem Semi=
nar ausgetreten:
1) Schröner, welcher seit dem Winter 1813–1814.
ordentliches Mitglied des Seminars war, ausge=
nom̄en daß er im Som̄er 1815. durch Kriegs=
dienste in seinen Studien unterbrochen wurde.
Er ist ein iunger Man̄ von vorzüglichen Anlagen
und guten Ken̄tnissen, aber im Lateinischen Aus=
druck noch etwas unbeholfen. Er wird zunächst
eine Erzieherstelle in Berlin annehmen.
2) Meier, seit dem Som̄er 1814. ordentliches Mit=
glied, welcher sich sehr gute Ken̄tnisse, vorzüglich
im Griechischen und in den Alterthümern erworben hat,
und vor der Hand hier in Berlin bleiben will.
3) Osann, gleichfalls seit dem Som̄er 1814. ordentl.
Mitglied, der sich nach seiner Promotion in seine
Vaterstadt Weimar zurückbegeben hat.
Von den bisherigen ordentlichen Mitgliedern bleiben also für
das künftige Jahr noch vier, u es steht zu erwarten,
ob diese Anzahl werde vermehrt werden. In der Aufnahme
außerordentlicher glaubt der Director, durch Erfahrung
belehrt, schwieriger seÿn zu müssen, weil bisher nur
wenige sich qualificirten nachher ordentliche zu werden,
u dieselben doch gewöhnlich darauf rechneten.
Einem hohen Ministerium des Innern, Abtheilung für den Cultus und öffentlichen Unterricht, beehrt sich der Unterzeichnete den Jahresbericht über den Zustand des philologischen Seminars im verflossenen akademischen Jahre pflichtschuldigst zu erstatten.
Im Winterhalbeniahre 1815–1816. bestand das Seminar nach dem Abgange zweier älteren Mitglieder Dr. Döderlein und Dr. Gerhard aus folgenden fünf ordentlichen Mitgliedern:
1) Friedrich Osann von Weimar,
2) Moriz Meier von Glogau,
3) Ludwig Bischoff von Dessau,
4) Wilhelm Müller von Dessau,
5) August Schröner aus Pommern, welcher erst in der Mitte des halben Jahres aus dem Felde zurückkehrend wieder in seine Stelle als Mitglied der Anstalt eintrat.
Als außerordentliche Mitglieder nahmen Antheil:
1) Wilhelm August Klütz aus Pommern,
2) Kabath aus Schlesien.
3) Jost aus dem Bernburgischen.
4) Kroll aus Pommern.
5) Halbkart aus Schlesien.
Mit dem Ablauf des Winterhalbeniahres traten drei der außerordentlichen Mitglieder aus, nehmlich:
1) Kabath, welcher seiner Schwäche wegen noch nicht hatte ordentliches Mitglied werden können, und welcher in das hiesige Seminarium für gelehrte Schulen aufgenommen wurde.
2) Jost, der gegenwärtig, soviel dem Unterzeichneten bekannt ist, sich einer Jüdischen Erziehungs= und Unterrichtsanstalt widmet.
3) Halbkart, welchem der Director selbst den Rath gab die Anstalt zu verlassen.
Im Sommerhalbeniahre 1816. waren sieben ordentliche Mitglieder, nehmlich außer den fünf obengenannten:
6) Wilhelm August Klütz aus Pommern, und
7) Carl Müller von Brieg,
und zwei außerordentliche:
1) Kroll aus Pommern, und
2) Kapp aus Franken.
Die Übungen des Seminars wurden wie gewöhnlich regelmäßig angestellt.
1) Im Auslegen der lateinischen Schriftsteller übte Herr Professor Buttmann die Mitglieder im ersten halben Jahre an Juvenals Satiren, im zweiten an Ciceros Briefen de natura deorum; der Director ließ im Wintersemester den Herodot, im Sommersemester das 3te Buch des Plato de republica erklären.
2) Folgende Abhandlungen der Mitglieder wurden in den Abendzusammenkünften beurtheilt.
1. Von Osann: De Euripidis et Ennii Hecuba.
2. Von demselben: De Livio Andronico, Pars I.
3. Von demselben: De Livio Andronico, Pars II.
4. Von Meier: Lectiones aliquot Thucydideae.
5. Von demselben: Ad Aristophanis Equi tes vs. 324. Commentatio.
6. Von Bischoff: Observationes in Ovidii Elegiaea.
7. Von demselben: De spiritu medio in lingua Graeca.
8. Von Müller aus Dessau: De imitatione Menandri in Terentii Andria, Pars I.
9. Von demselben: De imitatione Menandri in Terentii Andria, Pars II.
10. Von Schröner: Observationes criticæ in aliquot Aeschyli carmina lyrica.
11. Von Klütz: De Eumenidibus.
12. Von Müller aus Brieg: De Romanorum vetusta et populari poesi.
Unter diesen ist Nummer 11. die schwächste, Nummer 12. aber vorzüglich wohlgerathen; aber auch die übrigen, besonders die von Osann, Meier und Schröner, zeichnen sich durch Scharfsinn aus, wenn auch die Gabe der Darstellung hier und da noch fehlt. Der Director giebt sich die Ehre, in der Anlage alle außer Nummer 9. welche er vom Verfasser wegen dessen schleuniger Abreise zu seinen Eltern nicht hat erhalten können, Einem hohen Ministerium einzureichen, iedoch die drei ersten nicht im Original, sondern eingedruckt in die Dissertation des Verfassers: Analectorum criticorum scaenicae Romanae poesis reliquios illustrantium specimen, auf welche demselben von der philosophischen Facultät hierselbst die Doctorwürde ertheilt worden ist. Diese Dissertation ist übrigens nur ein Theil der von demselben kürzlich herausgegebenen Schrift: Analecta critica poesis Romanorum scænicae reliquas illustrantia &c. welche zwar keineswegs denienigen Grad der Vollendung hat, welche der Unterzeichnete von den Kenntnissen und Fertigkeiten des Verfassers
a b cglaubte erwarten zu können, aber doch viel Schönes und Wohlgedachtes enthält. Indem der Director um die Zurücksendung der eingereichten Schriften ganz gehorsamst bittet, bemerkt er zugleich, daß auch noch drei andere Abhandlungen, de larvis von Kroll, de Somno Deo von Halbkart, und De poesi Romanorum sub Augusto von Klütz eingeliefert worden sind, welche aber zu wenig Werth haben, als daß sie beigelegt werden könnten.
3) Mündlich wurden folgende Aufgaben behandelt:
1. Inquiretur in Plauti locum, qui legitur Trinumm. I,2,24-27. et lectiones variae diiudicuntur.
2. Emendetur epigramma Graecum a Visconto in Catalogo Marmorum Elginianorum Num. I. editum: [...] &c.
3. Disputetur de loco Persii Sat. III,67.68.
4. Emendetur aut explicetur locus Scauri de Orthographia p. 2258. Putsch. "Quibus primum illud respondemus - - hac quoque in eadem significatione utantur.
5. Illustretur locus Claudiani epigr. 10, vs. 8.9.
6. In Calpurnii ecloga VII, vs. 69. explicentur verba: Ah trepidi quoties nos descedentis arenae Vidimus in partes.
7. Supplentur et emendetur locus in Marmore Sandwicensi II, 24-27.
8. Quaeritur de ratione facillima loci Gelliani I,3. "Quoniam profecto causas scientiae, corporum varietatis &c. - . non capiunt," expediendi.
9. Explicandum proponitur fragmentum legis, cuius mentionem iniecit Lysias c. Theomnest. p. 356. [...], &c.
10. Restituatur Plauti locus in Epidico 3,4. fin. Is etiam sese sapere memorat: malleum sapientiorem x x manubrio.
11. Explicetur Demosth. Mid. c.21. p.38. ed. Spalding: [...] - - usque ad [...].
12. Illustrentur verba ex Lysias or. c. Agorat. p. 490. [...], et exponantur variae verbi [...] potestatur, maxime in foro Attico.
13. Versus Plauti Pseudol. I,2,6-7. in sua metra restituantur, deque interpretum conatibus in eo loco iudicetur.
14. Expleatur lacuna, qua Sophocl. Oed. Tyr. v. 870. Erf. laborat: [...] &c.
15. Disputetur de Platonis loco, qui in quarto respublicae libro c.13. ed. Ast. legitur: [...] &c.
16. Explicetur, si fieri potest, vel emendetur Quintilian. I,5,23. aut flexa apice - Nereique.
17. Proponitur Juvenalis Satirae I. vs. 159. "Et media latum sulcum deducet arena", aut emendandus aut explicandus.
18. Explicetur vel emendetur Velleii locus II, 26. extr. "Quae tum gloriae famaeque accessio &c."
19. Dicatur de loco Ciceroniano in Catil. I, §.2. "Num unum diem - - poena remorata est?"
20. Quomodo explicandus aut emendandus locus Bionis Epitaph. Adonid. 60.61. [...]
21. Exponatur Thucyd. I,2 inde ab initio usque ad verba [...].
22. Explicentur aut emendentur verba Ausoniiin epist. XI. "Denique dissorum, quem Colonomon existimo proprie a philologis appellatum - - transmitto", et quae statim sequuntur "Nec de mimo planipedem, nec de comoedis histrionem."
23. Disputetur de loco Taciti German. c.2. extr. "Ceterum Germaniae vocabulum recens &c." usque ad finem capitis.
24. Dicatur de lectione loci Tibull. Eleg. I,3,12. Rettulit e trinis &c.
25. Explicetur aut emendetur locus Platonis Tim. p. 77 [...]. [...] &c. et exponatur, quid de Linda[u]ii coniecturis [...] iudicandum sit, comparato imprimis loco Xenoph. Mem. [...]. I,4,12.
26. Dicatur de loco Xenoph. Rep. Laced. 6,2. [...].
27. Dicatur de loco alio ib. 13,2. .
28. Quid statuendum de [...], quid de [...] vel [...], quorum in iudiciis Atticis usus? &c.
29. Explicetur aut emendetur locus Sophocl. Antigon. vs. 772. [...] &c.
30. Quid censendum de lectione, quam in Platonis Cratcylo p.384. D. Codex Gudianus offert: [...] &c.
31. Quis est aptus verborum sensus in Sophocl. Electr. vs. 214. Erf. [...]?
So wohl im ersten als zweiten halben Jahre bebewiesen die ordentlichen Mitglieder der Anstalt einen regen Eifer für das Studium, und machten ieder nach Maßgabe seiner früher erworbenen Kenntnisse und seiner Fähigkeiten Fortschritte. Das Streben dieser Jünglinge anerkennend bewilligte daher ein hohes Ministerium durch das verehrliche Rescript vom 28ten März des Jahres den damahligen fünf ordentlichen Mitgliedern Schröner, Osann, Meier, Bischoff und Müller iedem auf den Vorschlag des Directors 30 rl, und außerdem noch dem schwächern Klütz 20 Reichsthaler; desgleichen durch das Rescript vom 15. August des Jahres dem Schröner, Osann, Meier, Bischoff, Müller von Dessau und Müller von Brieg iedem 25 Reichsthaler, und dem Klütz 20 Reichsthaler. so daß in iedem halben Jahre von der zu Prämien ausgesetzten Summe 30 Reichsthaler zurückbehalten wurden, und nunmehr, da von Sommer 1813. noch 50 Reichsthaler rückständig sind, im Ganzen die Summe von 110 Reichsthaler für zukünftige außerordentliche Prämien disponibel ist.
Mit dem Schluße dieses Jahres sind aus dem Seminar ausgetreten:
1) Schröner, welcher seit dem Winter 1813–1814. ordentliches Mitglied des Seminars war, ausgenommen daß er im Sommer 1815. durch Kriegsdienste in seinen Studien unterbrochen wurde. Er ist ein iunger Mann von vorzüglichen Anlagen und guten Kenntnissen, aber im Lateinischen Ausdruck noch etwas unbeholfen. Er wird zunächst eine Erzieherstelle in Berlin annehmen.
2) Meier, seit dem Sommer 1814. ordentliches Mitglied, welcher sich sehr gute Kenntnisse, vorzüglich im Griechischen und in den Alterthümern erworben hat, und vor der Hand hier in Berlin bleiben will.
3) Osann, gleichfalls seit dem Sommer 1814. ordentliches Mitglied, der sich nach seiner Promotion in seine Vaterstadt Weimar zurückbegeben hat. Von den bisherigen ordentlichen Mitgliedern bleiben also für das künftige Jahr noch vier, und es steht zu erwarten, ob diese Anzahl werde vermehrt werden. In der Aufnahme außerordentlicher glaubt der Director, durch Erfahrung belehrt, schwieriger seyn zu müssen, weil bisher nur wenige sich qualificirten nachher ordentliche zu werden, und dieselben doch gewöhnlich darauf rechneten.