
Staatsbibliothek zu Berlin / Handschriftenabteilung
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Wie ich deinen Brief erhalte, habe ich auch
eine gGelegenheit, aber keine Zeit dazwischen
und einen Meldung zettel, war durch die
Hande Choris gegangen1, wirst du2 den Stand
der Papiere (in Hinsicht unseres Operis Magni)
ersehen haben. – Vor dem Erscheinen nichts
anzufangen – nach dem Erscheinen, greife zu wer
Lust hat. – Wealckeanear hat mich auf [...]3 den
Punkt der Aushängebogen auf den Zahn fühlen
lassen, in derselben [...]Absicht einer Uebersetzung.
Sie wallfahren zu mir wie zu einem hölzernen
Heiligen Bilde – und ich spiele die Rolle nicht
gut, denn ich verzichte auf den Glauben –
Ich habe gleichfals gesagt wie die Sachen
stehn, und ausserdem du hättest derlei Gedanken
gehabt, – ich wollte du stäckest hinter einem
Anderen, für einen Theil,4 zur schnelleren
Beforderung des Unter nehmens – allein aus
der Provinz kannst du schwerlich mit den
Parisern Buchhandlern dich verständigen
stehst überall in Nachtheil und kommst zu
spät — über das Lexicon kann
ich dir nichts sagen. Später – wohl,
wenn ich Erman5 gesprochen haben werde –
1 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Textstelle „und einen Meldung [...] Hande Choris gegangen“ ausgelassen.
2 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „Du wirst“ statt „wirst du“.
3 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird dieses Wort ausgelassen.
4 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird der Ausdruck „für einen Theil“ ausgelassen.
5 In Feudels Biographie Adelbert von Chamisso. Leben und Werk (1988) werden zwar sowohl Adolf als auch Paul und Jean Pierre Erman erwähnt, für den Zeitraum der vorliegenden Briefe scheint jedoch der Austausch zwischen Chamisso und Paul Erman vorherrschend gewesen zu sein.
kannst du daus deinem Loche ein Lexicon
in einer Wissenschaft zu schreiben über nehmen
die sich seit her zehn Mal umgewendet hat,
und wo dich dein gewählter Leitfaden (denn
mehr wird es nicht sein – ) an allen Ecken
verlassen wird? – müßtest du nicht eben
im Besten Strom der Tinte und Buchdruckerschwärze
schwimmen um der Sache gewachsen zu sein –
Geschichte und Litteratur scheinen mir fast das
Beste an einesm solchen Werkese zu sein 6 – da
der Grund selbst tTreibsand, und alle acht Tage
ein Oerstädt alles bestehende über den Haufen
schmeißt,7 und so muß es eben sein, soll es
vorwärts gehen. – Ritter's Erdkunde – ?
aber es sind erst ein Paar Theile da und ihr wollt
ganze Werke. — in meinem nächsten
Briefe mehr — Die Sonette sind von mir.
Wir gedenken alle deiner in Liebe8 —
Neumann ist Kon. Preuß. Militairin[d]tendatur
Rath geworden, – nehmlich eine feste
Anstellung derer er recht bedürfte,9 da er
bis jetzt blos arbeite10 – Diese Anstellung
ist aber auch nur nach unserer gewöhnlichen
Art wie die ganze Einsrichtung eine vorläufige
ein Versuch – Sei dem wie ihm wolle sie
6 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Textstelle „Geschichte und Litteratur [...] solchen zu sein“ ausgelassen.
7 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „schmeisst ?“ statt „schmeißt,“.
8 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Textstelle „Die Sonette sind [...] deiner in Liebe“ ausgelassen.
9 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „bedurfte“ statt „bedürfte“.
10 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „arbeitete“ statt „arbeite“.
konnen ihn nicht missen, er hat 1200
Thhaler beiläufig — 100
11 Übersetzung: „Seid gegrüßt, sommerlich Leuchtende“. In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Grußformel ausgelassen.
12 Hippolyte de Chamisso veröffentlichte die erste französische Übersetzung von Chamissos Schlemihl unter dem Titel Pierre Schlemihl 1822. Chamisso sah das Manuskript vor Drucklegung durch und fügte ein Vorwort hinzu.
13 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird dieses Wort durch „Herr“ ersetzt.
14 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht an dieser Stelle „auf“.
Wie ich deinen Brief erhalte, habe ich auch eine Gelegenheit, aber keine Zeit dazwischen und einen Meldung zettel, war durch die Hande Choris gegangen1, wirst du2 den Stand der Papiere (in Hinsicht unseres Operis Magni) ersehen haben. – Vor dem Erscheinen nichts anzufangen – nach dem Erscheinen, greife zu wer Lust hat. – Walckenear hat mich auf [...]3 den Punkt der Aushängebogen auf den Zahn fühlen lassen, in derselben Absicht einer Uebersetzung. Sie wallfahren zu mir wie zu einem hölzernen Heiligen Bilde – und ich spiele die Rolle nicht gut, denn ich verzichte auf den Glauben – Ich habe gleichfals gesagt wie die Sachen stehn, und ausserdem du hättest derlei Gedanken gehabt, – ich wollte du stäckest hinter einem Anderen, für einen Theil,4 zur schnelleren Beforderung des Unter nehmens – allein aus der Provinz kannst du schwerlich mit den Parisern Buchhandlern dich verständigen stehst überall in Nachtheil und kommst zu spät — über das Lexicon kann ich dir nichts sagen. Später – wohl, wenn ich Erman5 gesprochen haben werde –
1 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Textstelle „und einen Meldung [...] Hande Choris gegangen“ ausgelassen.
2 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „Du wirst“ statt „wirst du“.
3 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird dieses Wort ausgelassen.
4 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird der Ausdruck „für einen Theil“ ausgelassen.
5 In Feudels Biographie Adelbert von Chamisso. Leben und Werk (1988) werden zwar sowohl Adolf als auch Paul und Jean Pierre Erman erwähnt, für den Zeitraum der vorliegenden Briefe scheint jedoch der Austausch zwischen Chamisso und Paul Erman vorherrschend gewesen zu sein.
kannst du aus deinem Loche ein Lexicon in einer Wissenschaft zu schreiben über nehmen die sich seit her zehn Mal umgewendet hat, und wo dich dein gewählter Leitfaden (denn mehr wird es nicht sein – ) an allen Ecken verlassen wird? – müßtest du nicht eben im Besten Strom der Tinte und Buchdruckerschwärze schwimmen um der Sache gewachsen zu sein – Geschichte und Litteratur scheinen mir fast das Beste an einem solchen Werke zu sein 6 – da der Grund selbst Treibsand, und alle acht Tage ein Oerstädt alles bestehende über den Haufen schmeißt,7 und so muß es eben sein, soll es vorwärts gehen. – Ritter's Erdkunde – ? aber es sind erst ein Paar Theile da und ihr wollt ganze Werke. — in meinem nächsten Briefe mehr — Die Sonette sind von mir.
Wir gedenken alle deiner in Liebe8 — Neumann ist Königlicher Preußischer Militairintendatur Rath geworden, – nehmlich eine feste Anstellung derer er recht bedürfte,9 da er bis jetzt blos arbeite10 – Diese Anstellung ist aber auch nur nach unserer gewöhnlichen Art wie die ganze Einrichtung eine vorläufige ein Versuch – Sei dem wie ihm wolle sie
6 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Textstelle „Geschichte und Litteratur [...] solchen zu sein“ ausgelassen.
7 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „schmeisst ?“ statt „schmeißt,“.
8 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Textstelle „Die Sonette sind [...] deiner in Liebe“ ausgelassen.
9 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „bedurfte“ statt „bedürfte“.
10 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht „arbeitete“ statt „arbeite“.
konnen ihn nicht missen, er hat 1200 Thaler beiläufig —
χαιρετε [ϑερινοι διοι].11 Mein Bruder hat auch einen Schlemihl übersetzt, welchen er drucken lassen will12– Er denkt es geht so — auch ein [...]13 der französischen Gesandtschaft hier, hat einen, der die welt [...]14 Buchdruckerschwärze herum leuft —11 Übersetzung: „Seid gegrüßt, sommerlich Leuchtende“. In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird die Grußformel ausgelassen.
12 Hippolyte de Chamisso veröffentlichte die erste französische Übersetzung von Chamissos Schlemihl unter dem Titel Pierre Schlemihl 1822. Chamisso sah das Manuskript vor Drucklegung durch und fügte ein Vorwort hinzu.
13 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits wird dieses Wort durch „Herr“ ersetzt.
14 In Riegels Edition der Correspondance d'Adalbert de Chamisso, Fragments inédits steht an dieser Stelle „auf“.