
Staatsbibliothek zu Berlin / Handschriftenabteilung
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So erschöpft vom Baden wie ich bin, müssen Sie sich,
geliebtester Freund, schon mit zwei Worten begnügen. Die
Hauptsache ist, daß ich zuverlässig vom dritten August
in Dresden bin, denn an diesem Tage reise ich hier ab, Wagen
sind schon bestellt. Sie werden mich schwach finden; ich hoffe,
daß die Kräffte, die mir hier ghier1 ganz entschwunden sind,
in Dresden wieder kom̄en werden. Von meiner Freude Sie zu
sehn, schweige ich. Bin ich nur wohl genug, und in den
Nerven wieder etwas retablirt. Wir haben viel zu
sprechen. Wäre Ihr Buch so weit fertig, wie herrlich! Das
war für mich ein rechtes Leidensjahr. Gott gebe, daß nun
alles beschlossen ist. Mich freut, daß Ihnen die Critiken Freude
machen: ohne neuere Namen würde sie die Abendzeitung
auf keinen Fall annehmen. Ich bin aber doch zu sehr herunter.
Ich kann kaum erwarten, dies Blatt zu schliessen, darum
verzeihen Sie.
Alle die Meinigen2 grüssen herzlich Sie, Ihre liebe Frau
u Kinder, auch die Gräfinn empfiehlt sich.
So erschöpft vom Baden wie ich bin, müssen Sie sich, geliebtester Freund, schon mit zwei Worten begnügen. Die Hauptsache ist, daß ich zuverlässig vom dritten August in Dresden bin, denn an diesem Tage reise ich hier ab, Wagen sind schon bestellt. Sie werden mich schwach finden; ich hoffe, daß die Kräffte, die mir hier hier1 ganz entschwunden sind, in Dresden wieder kommen werden. Von meiner Freude Sie zu sehn, schweige ich. Bin ich nur wohl genug, und in den Nerven wieder etwas retablirt. Wir haben viel zu sprechen. Wäre Ihr Buch so weit fertig, wie herrlich! Das war für mich ein rechtes Leidensjahr. Gott gebe, daß nun alles beschlossen ist. Mich freut, daß Ihnen die Critiken Freude machen: ohne neuere Namen würde sie die Abendzeitung auf keinen Fall annehmen. Ich bin aber doch zu sehr herunter. Ich kann kaum erwarten, dies Blatt zu schliessen, darum verzeihen Sie.
Alle die Meinigen2 grüssen herzlich Sie, Ihre liebe Frau und Kinder, auch die Gräfinn empfiehlt sich.
Bald also hofft Sie zu umarmen Ihr treuergebner Freund, L. Tieck. Teplitz den 30ten Juli 1823. Seiner Hochwohlgebohren
des Herrn Regirungsraths und Professors
Friedrich von Raumer
in
Berlin.