Briefe und Texte
aus dem intellektuellen
Berlin um 1800

Brief von August Boeckh an Karl August Varnhagen von Ense (Berlin, 29. März 1844)

 

 

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Böckh. Berlin, den 29. März 1844.

Meinen herzlichsten Dank, verehrtester Freund und Gönner, für Ihr
schönes Geschenk1, welches ich gestern erhalten habe. Mit Begierde werde
ich Ihre Gabe genießen. Wie glücklich sind Sie, daß Sie procul
negotiis
2 – nicht zwar den väterlichen Acker, aber in philosophischer
Muße die Geschäfte der frühern Heroen unseres Vaterlandes bear=
beiten können! Doppelt dankbar muß ich Ihnen seÿn, einmal für
Ihr Geschenk, und dann für die Anerkennung unseres Preuß, „des
Geschichtschreibers Friedrichs des Großen3, dem kleine Ränke und
Urtheile von Menschen, die seine großen Kenntnisse und seine Be=
scheidenheit, Anspruchlosigkeit und Aufopferung nicht zu würdigen
wissen, so ungerecht entgegenwirken.

Mit höchster Verehrung und herzlicher Ergebenheit
stets der Ihrige
 Böckh.

Kommentare

1 Hier könnte es sich um Varnhagens Leben des Feldmarschalls Jakob Keith, 1844 erschienen, handeln. Boeckh verzeichnet sein Exemplar als Nr. 3151 in seinem „Katalog meiner Bücher“, S. 76.

2 Boeckh zitiert aus der 2. Epode des Horaz: „beatus ille, qui procul negotiis“. Übersetzung: „Glücklich ist jener, der fern von den Geschäften ist“.

3 Preuß besorgte die von Boeckh geleitete Edition der Werke Friedrichs des Großen an der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

Meinen herzlichsten Dank, verehrtester Freund und Gönner, für Ihr schönes Geschenk1, welches ich gestern erhalten habe. Mit Begierde werde ich Ihre Gabe genießen. Wie glücklich sind Sie, daß Sie procul negotiis2 – nicht zwar den väterlichen Acker, aber in philosophischer Muße die Geschäfte der frühern Heroen unseres Vaterlandes bearbeiten können! Doppelt dankbar muß ich Ihnen seyn, einmal für Ihr Geschenk, und dann für die Anerkennung unseres Preuß, „des Geschichtschreibers Friedrichs des Großen3, dem kleine Ränke und Urtheile von Menschen, die seine großen Kenntnisse und seine Bescheidenheit, Anspruchlosigkeit und Aufopferung nicht zu würdigen wissen, so ungerecht entgegenwirken.

Mit höchster Verehrung und herzlicher Ergebenheit stets der Ihrige Böckh.

Kommentare

1 Hier könnte es sich um Varnhagens Leben des Feldmarschalls Jakob Keith, 1844 erschienen, handeln. Boeckh verzeichnet sein Exemplar als Nr. 3151 in seinem „Katalog meiner Bücher“, S. 76.

2 Boeckh zitiert aus der 2. Epode des Horaz: „beatus ille, qui procul negotiis“. Übersetzung: „Glücklich ist jener, der fern von den Geschäften ist“.

3 Preuß besorgte die von Boeckh geleitete Edition der Werke Friedrichs des Großen an der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.