
Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften Görlitz
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Bibliothek
Dresden den 20 Juni
1834.
Mein theuerster Freund, noch vor unsrer Ab=
reise muß ich Ihnen schreiben, und Ihnen für
Ihren schönen Brief danken. Den 24ten, gera=
de am Johannistag treten wir nun1 unsre
Reise2 an, und ich bitte Sie dringend, so wie
auch mein Vater Ihre Herbstreise3 ganz nach
Ihrem ersten Plan zu machen, wir sind auf
jeden Fall zurück, da mein Vater dies mal
nur der Kur wegen reist, keine Umwege,
keinen Aufenthalt an andern Orten machen
will, so kommen wir wahrscheinlich schon4 Mitte
August zurück; glauben Sie nicht daß er
so unbestim̄t ist, wenn es gilt und andre
sich darauf verlassen, er hat sich sogar
so genau ausgesprochen daß er sagt er
wolle gerade 50 Tage ausbleiben. Sie
können sich danach berechnen, daß wir auch
im schlim̄sten Fall einer Verzögerung durch
schlechtes Wetter, die doch im̄er nur einige
Tage währen kann, noch im August wieder
hier sind.
1 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „nun“.
2 Dorothea begleitete Ludwig Tieck und die Gräfin Finckenstein nach Baden-Baden.
3 Uechtritz besuchte die Familie Tieck Ende Oktober 1834 in Dresden.
4 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „schon“.
Ich schreibe Ihnen heut mit schwerem Herzen,
und kann Ihnen nur erzählen wie viel Kum=
mer und Sorge ich seit einigen Monathen
ausgestanden habe. Meine arme Mutter
5leidet schon seit längerer Zeit an Unter= hat schon seit längerer Zeit7 viel zu leiden, 8
leibsbeschwerden, der Arzt6 sagt es seyen
Verhärtungen und Anschwellungen der Drü=
sen, siebraucht schon trinkt seit 4 Wochen hier
seit 3 Monathen,
Karlsbad,9 und alles10 bis jetzt ohne den
mindesten Erfolg. Ich kann nicht beschreiben
wie sehr ich mich geängstigt habe, und wie
schrecklich mir der Gedanke ist sie in diesem
Zustande zu verlassen. Ich habe unsern Arzt
auf sein Gewissen gefragt, und er hat mir
versichert Gefahr könne nicht eintreten,
das Uebel sey hartnäckig, er hoffe aber
sie noch ganz davon dzu befreien, unds versichert daß Di die guten Folgen des
Brunnens noch nachkommen werden. Ich
halte ihn für sehr geschickt und gewissen=
haft, und das ist noch das einzige was
mich beruhigt. Da Agnes hier bleibt, und
5 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt die folgende Passage von „leidet schon“ bis einschließlich „Drüsen, sie“.
6 Der Arzt und Universalgelehrte Carl Gustav Carus, der regelmäßiger Gast bei den Vorleseabenden im Tieckschen Hause war, behandelte Amalia Tieck.
7 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) folgt der Einschub der oben gestrichenen Wortgruppe „schon seit längerer Zeit“.
8 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „braucht schon seit 3 Monathen“.
9 Gemeint ist die Heilquelle aus Karlsbad.
10 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „alles“.
wir ein sehr gutes, treues Mädchen haben
fehlt es meiner Mutter nicht an Pflege
und Gesellschaft, man macht es mir zur
Pflicht den Vater, der doch auch krank werden
könnte nicht zu verlassen; und so bleibt
mir denn nichts andres übrig als meinen
Willen zu unterwerfen. Es wird mir aber
unbeschreiblich schwer und ich kann meine
Thränen nicht zuruück halten wenn ich nur
an die Reise denke. Jemand den man
liebt leidend zu wissen und nichts für ihn
thun zu können, nicht zu erfahren wie es
ihm geht, ist zu schmerzlich, dabei die weite
Entfernung, wo man alle Nachrichten erst
so spät bekommt; vorzüglich macht es mir
einen so plötzlichen Abschnitt da ich in der
letzten Zeit fast jede Beschäftigung auf=
gegeben habe um immer mit meiner Mutter
zu seyn. 11Das Gehen wird ihr sehr schwer,
und sie soll doch die Luft genießen, des=
wegen haben wir in der Vorstadt wo die
Brunnenanstalt12 ist einen kleinen Garten
und einige Zimmer gemiethet, dort bringen
11 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 186) folgt eine unmarkierte Auslassung bis zum Ende des nächsten Absatzes einschließlich „Rückkehr lesen“.
12 Gemeint ist die Struvesche Brunnen-Anstalt in der Dresdner Seevorstadt. Struve gelang es erstmals, Mineralwasser künstlich herzustellen. 1818 eröffnete er die erste Mineralwassertrinkanstalt in Dresden, mehrere Filialen, u.a. in Leipzig, Berlin und Königsberg, folgten. Er erhielt für seine Erfindung den königlichen Verdienstorden.
wir den größten Theil des Tages ganz ruhig
und einsam zu, für mich ist es ein großer
Genuß im Freien sitzen und lesen oder ar=
beiten zu können, der Garten ist zwar
nur klein, hat aber eine schöne Geisblat
Laube,13 und wir haben ihn ganz für uns
Vater schreibt jetzt den ganzen Tag, so
daß er es fast nicht mehr aushalten kan̄,
und nur eben vor der Abreise fertig wird
die Novelle für Brockhaus ist gedruckt14
und wir haben sie gelesen, die andre wird
so lang daß sie wieder den ganzen Novel=
lenkranz füllt,15 und wir können sie nun
erst nach unsrer Rückkehr lesen.
Daß mein Vater einen Orden vom König
von Baiern bekommen, wissen Sie wohl
schon, die Art und Weise giebt dieser
Ertheilung einen Werth den sie sonst
nicht hat; der Geschäftsträger kam am
Morgen seines Geburtstages, und brachte
ihm das Kreuz und ein Schreiben vom
König selbst.16 Es hat mich besonders über=
rascht, da der Vater doch früher die vor=
13 Bezeichnung für eine mit rankenden Pflanzen, wie Geißblatt, bewachsene Gartenlaube.
14 Die Urania. Taschenbuch auf das Jahr 1835 erschien entgegen der Angabe im Impressum (1835) bereits 1834; vgl. die Rezension in der Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung Nr. 217 (November 1834), Sp. 300–302. Sie enthielt die Novelle Das alte Buch und die Reise ins Blaue hinein.
15 Die Vogelscheuche umfasst reichlich 400 Seiten. Bereits den Novellenkranz auf das Jahr 1834 füllte eine einzige Novelle (Der Tod des Dichters) aus.
16 Am 31. Mai 1834 erhielt Tieck den Civilverdienstorden. Im Schreiben von Ludwig I. von Bayern heißt es: „Herr Hofrath Ludwig Dieck! Als Schöpfer der neuen romantischen Poesie haben Sie sich um die Deutsche Literatur ein ausgezeichnetes Verdienst erworben, welches mir Ihren bevorstehenden Geburtstag besonders merkwürdig macht. Ich bezeichne denselben mit der Verleihung des Ritterkreuzes des Civil-Verdienstordens Meiner Krone, und Sie werden hierin die Gesinnung der besondern Werthschätzung erkennen, womit ich Ihnen zugethan bin.“ Zitiert nach dem Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 47 (Juli 1834), Sp. 377.
theilhafte Stelle17 in München ausgeschlagen
hatte, und ich dachte der König werde emp=
findlich seyn und nichts mehr von ihm wissen
wollen. Vater ist sehr wohl ich glaube aber
doch daß ihm die Reise wohl zu rathen
ist, da er nun Dresden seit 4 Jahren18
gar nicht verlassen hat, und auch geistig
erfrischt wird durch einen solchen Ausflug
Ich bin gesund aber sehr angegriffen
und alles wird mir auch deshalb doppelt
schwer zu tragen. Ich soll in Baden
Selterbrunnen mit Milch trinken und
alle paar Tage baden. Verzeihen
Sie, theurer Freund, daß ich Ihnen
heut so viel vorklage, ich kann Ihnen
aber nicht anders schreiben als mir zu
Muthe ist. Ich habe auch Vertrauen zu Gott
daß Er mein Gebet erhören und alles
zum Guten wenden wird, meine über=
triebne Angst und Schwermuth ist wohl
zum Theil körperlich und verliert sich
vielleicht auf der Reise, besonders wen̄
ich erst gute Nachrichten von hier bekom̄e
Möchten wir uns doch im September
fröhlich wieder sehen.19 Täglich wenn wir
beim Frühstück sitzen denke ich daran
wie schön es seyn wird wenn wir erst
wieder so vereinigt sind, und Sie in
unsrer Mitte; denn ich setze voraus
daß Sie die Wohnung oben in dem klei=
nen Stübchen wieder freundlichst anneh=
men,20 ist es auch der hohen Treppen wegen
etwas unbequem so sieht man sich doch
mehr als wenn Sie wo anders wohnen
wollten. V 21Richten Sie sich nur so ein daß
Sie etwas länger bleiben können, zwar
kann ich nicht verlangen daß Sie die Zeit
Ihren Eltern entziehen, aber Sie müssen
gleich die ganze Reise auf längere
Zeit einrichten. Ich wollte Ihnen würde
auch Baden verordnet und Sie wären
auch dort mit uns, das würde mir ein
großer Trost seyn. Leben Sie nun
wohl, mein theuerster Freund, viele
Grüße von Allen. Im August hoffe
ich noch einen Brief und genaue Nachricht
über Ihre Ankunft zu erhalten.
Ihre Dorothea
Dresden den 20 Juni 1834. Mein theuerster Freund, noch vor unsrer Abreise muß ich Ihnen schreiben, und Ihnen für Ihren schönen Brief danken. Den 24ten, gerade am Johannistag treten wir nun1 unsre Reise2 an, und ich bitte Sie dringend, so wie auch mein Vater Ihre Herbstreise3 ganz nach Ihrem ersten Plan zu machen, wir sind auf jeden Fall zurück, da mein Vater dies mal nur der Kur wegen reist, keine Umwege, keinen Aufenthalt an andern Orten machen will, so kommen wir wahrscheinlich schon4 Mitte August zurück; glauben Sie nicht daß er so unbestimmt ist, wenn es gilt und andre sich darauf verlassen, er hat sich sogar so genau ausgesprochen daß er sagt er wolle gerade 50 Tage ausbleiben. Sie können sich danach berechnen, daß wir auch im schlimmsten Fall einer Verzögerung durch schlechtes Wetter, die doch immer nur einige Tage währen kann, noch im August wieder hier sind.
1 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „nun“.
2 Dorothea begleitete Ludwig Tieck und die Gräfin Finckenstein nach Baden-Baden.
3 Uechtritz besuchte die Familie Tieck Ende Oktober 1834 in Dresden.
4 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „schon“.
Ich schreibe Ihnen heut mit schwerem Herzen, und kann Ihnen nur erzählen wie viel Kummer und Sorge ich seit einigen Monathen ausgestanden habe. Meine arme Mutter 5leidet schon seit längerer Zeit an Unterleibsbeschwerden, der Arzt6 sagt es seyen Verhärtungen und Anschwellungen der Drüsen, sie hat7 viel zu leiden, 8braucht schon seit 3 Monathen, trinkt seit 4 Wochen hier Karlsbad,9 und alles10 bis jetzt ohne den mindesten Erfolg. Ich kann nicht beschreiben wie sehr ich mich geängstigt habe, und wie schrecklich mir der Gedanke ist sie in diesem Zustande zu verlassen. Ich habe unsern Arzt auf sein Gewissen gefragt, und er hat mir versichert Gefahr könne nicht eintreten, das Uebel sey hartnäckig, er hoffe aber sie noch ganz davon zu befreien, und versichert daß die guten Folgen des Brunnens noch nachkommen werden. Ich halte ihn für sehr geschickt und gewissenhaft, und das ist noch das einzige was mich beruhigt. Da Agnes hier bleibt, und
5 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt die folgende Passage von „leidet schon“ bis einschließlich „Drüsen, sie“.
6 Der Arzt und Universalgelehrte Carl Gustav Carus, der regelmäßiger Gast bei den Vorleseabenden im Tieckschen Hause war, behandelte Amalia Tieck.
7 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) folgt der Einschub der oben gestrichenen Wortgruppe „schon seit längerer Zeit“.
8 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „braucht schon seit 3 Monathen“.
9 Gemeint ist die Heilquelle aus Karlsbad.
10 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 185) fehlt „alles“.
wir ein sehr gutes, treues Mädchen haben fehlt es meiner Mutter nicht an Pflege und Gesellschaft, man macht es mir zur Pflicht den Vater, der doch auch krank werden könnte nicht zu verlassen; und so bleibt mir denn nichts andres übrig als meinen Willen zu unterwerfen. Es wird mir aber unbeschreiblich schwer und ich kann meine Thränen nicht zurück halten wenn ich nur an die Reise denke. Jemand den man liebt leidend zu wissen und nichts für ihn thun zu können, nicht zu erfahren wie es ihm geht, ist zu schmerzlich, dabei die weite Entfernung, wo man alle Nachrichten erst so spät bekommt; vorzüglich macht es mir einen so plötzlichen Abschnitt da ich in der letzten Zeit fast jede Beschäftigung aufgegeben habe um immer mit meiner Mutter zu seyn. 11Das Gehen wird ihr sehr schwer, und sie soll doch die Luft genießen, deswegen haben wir in der Vorstadt wo die Brunnenanstalt12 ist einen kleinen Garten und einige Zimmer gemiethet, dort bringen
11 Bei Sybel: Erinnerungen (S. 186) folgt eine unmarkierte Auslassung bis zum Ende des nächsten Absatzes einschließlich „Rückkehr lesen“.
12 Gemeint ist die Struvesche Brunnen-Anstalt in der Dresdner Seevorstadt. Struve gelang es erstmals, Mineralwasser künstlich herzustellen. 1818 eröffnete er die erste Mineralwassertrinkanstalt in Dresden, mehrere Filialen, u.a. in Leipzig, Berlin und Königsberg, folgten. Er erhielt für seine Erfindung den königlichen Verdienstorden.
wir den größten Theil des Tages ganz ruhig und einsam zu, für mich ist es ein großer Genuß im Freien sitzen und lesen oder arbeiten zu können, der Garten ist zwar nur klein, hat aber eine schöne Geisblat Laube,13 und wir haben ihn ganz für uns
Vater schreibt jetzt den ganzen Tag, so daß er es fast nicht mehr aushalten kann, und nur eben vor der Abreise fertig wird die Novelle für Brockhaus ist gedruckt14 und wir haben sie gelesen, die andre wird so lang daß sie wieder den ganzen Novellenkranz füllt,15 und wir können sie nun erst nach unsrer Rückkehr lesen.
Daß mein Vater einen Orden vom König von Baiern bekommen, wissen Sie wohl schon, die Art und Weise giebt dieser Ertheilung einen Werth den sie sonst nicht hat; der Geschäftsträger kam am Morgen seines Geburtstages, und brachte ihm das Kreuz und ein Schreiben vom König selbst.16 Es hat mich besonders überrascht, da der Vater doch früher die vor=
13 Bezeichnung für eine mit rankenden Pflanzen, wie Geißblatt, bewachsene Gartenlaube.
14 Die Urania. Taschenbuch auf das Jahr 1835 erschien entgegen der Angabe im Impressum (1835) bereits 1834; vgl. die Rezension in der Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung Nr. 217 (November 1834), Sp. 300–302. Sie enthielt die Novelle Das alte Buch und die Reise ins Blaue hinein.
15 Die Vogelscheuche umfasst reichlich 400 Seiten. Bereits den Novellenkranz auf das Jahr 1834 füllte eine einzige Novelle (Der Tod des Dichters) aus.
16 Am 31. Mai 1834 erhielt Tieck den Civilverdienstorden. Im Schreiben von Ludwig I. von Bayern heißt es: „Herr Hofrath Ludwig Dieck! Als Schöpfer der neuen romantischen Poesie haben Sie sich um die Deutsche Literatur ein ausgezeichnetes Verdienst erworben, welches mir Ihren bevorstehenden Geburtstag besonders merkwürdig macht. Ich bezeichne denselben mit der Verleihung des Ritterkreuzes des Civil-Verdienstordens Meiner Krone, und Sie werden hierin die Gesinnung der besondern Werthschätzung erkennen, womit ich Ihnen zugethan bin.“ Zitiert nach dem Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 47 (Juli 1834), Sp. 377.
theilhafte Stelle17 in München ausgeschlagen hatte, und ich dachte der König werde empfindlich seyn und nichts mehr von ihm wissen wollen. Vater ist sehr wohl ich glaube aber doch daß ihm die Reise wohl zu rathen ist, da er nun Dresden seit 4 Jahren18 gar nicht verlassen hat, und auch geistig erfrischt wird durch einen solchen Ausflug Ich bin gesund aber sehr angegriffen und alles wird mir auch deshalb doppelt schwer zu tragen. Ich soll in Baden Selterbrunnen mit Milch trinken und alle paar Tage baden. Verzeihen Sie, theurer Freund, daß ich Ihnen heut so viel vorklage, ich kann Ihnen aber nicht anders schreiben als mir zu Muthe ist. Ich habe auch Vertrauen zu Gott daß Er mein Gebet erhören und alles zum Guten wenden wird, meine übertriebne Angst und Schwermuth ist wohl zum Theil körperlich und verliert sich vielleicht auf der Reise, besonders wenn ich erst gute Nachrichten von hier bekomme
Möchten wir uns doch im September fröhlich wieder sehen.19 Täglich wenn wir beim Frühstück sitzen denke ich daran wie schön es seyn wird wenn wir erst wieder so vereinigt sind, und Sie in unsrer Mitte; denn ich setze voraus daß Sie die Wohnung oben in dem kleinen Stübchen wieder freundlichst annehmen,20 ist es auch der hohen Treppen wegen etwas unbequem so sieht man sich doch mehr als wenn Sie wo anders wohnen wollten. 21Richten Sie sich nur so ein daß Sie etwas länger bleiben können, zwar kann ich nicht verlangen daß Sie die Zeit Ihren Eltern entziehen, aber Sie müssen gleich die ganze Reise auf längere Zeit einrichten. Ich wollte Ihnen würde auch Baden verordnet und Sie wären auch dort mit uns, das würde mir ein großer Trost seyn. Leben Sie nun wohl, mein theuerster Freund, viele Grüße von Allen. Im August hoffe ich noch einen Brief und genaue Nachricht über Ihre Ankunft zu erhalten. Ihre Dorothea